Da es bei den Planungen vor über einem Jahr nicht möglich war, in der näheren Umgebung eine Jugendherberge für eine ganze Woche zu finden, erlebten die Klasse 6c von Frau Dirkes und Frau Terstegge und die Klasse 6d von Frau Kuhlmann und Frau Wengh eine eher ungewöhnliche Art von Klassenfahrtswoche mit drei verschiedenen Teilen. Am Ende dieser etwas anderen, "hochbunten" Woche waren alle hochzufrieden.
Tag 1 in Osnabrück
Am Montag fuhren die Kinder mit ihren Klassenlehrerinnen zunächst mit der Nordwestbahn nach Osnabrück. Zusammen Zug zu fahren, war neu, und die halbe Stunde verging extrem schnell. In Osnabrück nahmen die Klassen getrennt je an einer Stadtführung zu den Themen Westfälischer Frieden und Hexenverfolgung teil. Anschließend genossen die Kinder bei bestem Wetter das „Shoppen“ in Kleingruppen in der Innenstadt. Ein bisschen mehr Zeit dafür hätten sich einige gewünscht.
Tag 2: Dorfrallye durch Ankum
Gar nicht weit weg führte der Dienstag: Eine zweiteilige Dorfrallye durch Ankum war angesagt: Der erste Teil führte durch das Dorf selbst und seine alten Heckenwege, der zweite um den Ankumer See herum. Beide Klassen gingen zu Fuß gemeinsam zum Startpunkt vor dem Rathaus ins Dorf, trennten sich dort für die Rallye auf den unterschiedlichen Wegen. Genaues Lesen war wichtig, um die Wege zu finden und alle Fragen beantworten zu können.
Die für die Halbzeit geplante gemeinsame Frühstückspause auf dem großen Spielplatz am Ankumer See wurde wegen des großen Vergnügens aller Kinder zeitlich so ausgedehnt, dass keine Zeit mehr für den zweiten Teil der Rallye blieb. Es war einfach zu schön, endlich einmal einfach nur Spaß zusammen zu haben und ausgiebig – bei wieder bestem Wetter – den Tiefseilgarten und die verschiedenen anderen Bewegungs- und Spielmöglichkeiten zu nutzen. Die Pausenzeiten in der Schule sind für so schöne Gemeinschaftszeit einfach immer zur kurz! Nach einem leckeren Eis ging es zurück zur Schule, wo es zum Abschluss Hotdogs satt für alle gab.
Tage 3 - 5: Jugendherberge Damme
Von Mittwoch bis Freitag dauerte schließlich der Teil der Klassenfahrt mit Übernachtungen in der Jugendherberge in Damme. In Fahrgemeinschaften fuhren alle von Ankum aus nach Damme. Nachdem die Zimmer bezogen waren, ging es auf die Suche nach dem Dammer Bergsee. 100m stand auf dem Schild am Waldspielplatz. Dass man dafür fast eine Stunde auf engen Wegen im Wald naben steilen Abhängen brauchen würde, ohne den See auch nur zu Gesicht zu bekommen, konnte keiner ahnen. Nur die Schnellen erblickten ihn letztlich auf Umwegen. Die 100m blieben jedoch ein Rätsel...
Am frühen Mittwochnachmittag machten die beiden Klassen eine Bootstour auf einem ehemaligen Segelboot auf dem Dümmer – bei knapp 30 Grad und Sonne pur natürlich gut mit Sonnencreme und Schirmmützen oder Sonnenhüten geschützt. Jeder, der Lust hatte, durfte einmal das Steuer übernehmen und den Kapitän mit Fragen löchern. In Lembruch angekommen, hatten die Kinder Spaß im knietiefen Wasser am Strand und auf dem großen Strandspielplatz. Die Abendstunden in der Jugendherberge verbrachten die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler auf eigenen Wunsch durchmischt auf ihren Zimmern. Der Spaß war überall auf den Fluren von Weitem zu hören.
Am Donnerstag waren Muskelkraft und Ausdauer gefragt – wieder bei knapp 30 Grad. Von Lembruch aus paddelten die Kinder je zu zehnt in Kanus über das Flüsschen Lohne 10km weit nach Diepholz, hinten in jedem Kanu je eine erwachsene Steuerkraft. Nach knapp zwei Stunden wurde auf halbem Weg ein Picknick mit den eingepackten Lunchpaketen im Grünen gemacht und ausgiebig gespielt. In den schon bewährten Teams (z.B. dem „kuhlen“ Team Kuhlmann und dem „guden“ Team Gude) gab es auf der zweiten Hälfte der Kanutour unter kreativen Paddelkommandos und motivierenden Gruppengesängen immer wieder kleine Abenteuer: mit „magnetischen“ Bäumen und deren tiefhängenden Ästen, mit mehreren sehr niedrigen Brücken und zwei sehr, sehr niedrigen und engen Tunneln.
Kanuführer Jörg hatte es vorher gut mit den Kindern besprochen: „Nicht nach hinten lehnen, sonst gibt es Blessuren an Nasen und Augen. Also immer schön tief nach vorne beugen!“ Im letzten Tunnel kamen die Kanus nur noch vorwärts, indem man sich mit den Händen an den Tunnelwänden abstieß. Alle vier Teams schafften die Tour bis Diepholz mit Bravour! Nachdem die Kanus am Ziel aus dem Fluss gezogen, geputzt und wieder auf die Anhänger getragen worden waren, fuhren die Klassen müde, aber zufrieden mit dem Bus zurück zur Jugendherberge.
Ein Eis zur Begrüßung sowie Burger und Pommes zum Abendessen waren nach der Anstrengung die beste Stärkung für den Abschlussabend, den die Schülerinnen und Schüler wieder auf eigenen Wunsch ohne striktes Programm, aber mit viel und lautem Spaß miteinander verbrachten.
Nach dem Frühstück am Freitag hieß es aufräumen, Koffer packen und fegen, ehe in großer Abschiedsrunde auf der Terrasse am Haupthaus der Jugendherberge die ganze Woche reflektiert wurde. Mit dem Abholen der Kinder und der Rückfahrt in Fahrgemeinschaften ging eine sehr bunte und „andere“ Klassenfahrtswoche hochzufrieden zu Ende.
Vielen Dank an die Eltern, die sich auf diese „andere“ Klassenfahrtswoche für ihre Kinder eingelassen haben und mit ihren Fahrdiensten eine große Unterstützung waren!
Text/Fotos: Wengh